Lernen Sie die wunderschöne Liedinterpretation des Sängers und Songwriter Karl Sternau über die Einwanderung in Brasilien kennen. Das Gedicht wurde etwa 1825 von einem unbekannten Autor geschrieben und erfasst gut die Saga unserer Vorfahren.
Das Brasilienlied
Wir treten jetzt die Reise,
Zum Land Brasilien an.
Sei bei uns Herr und weise
Ja mache selbst die Bahn.
Sei bei uns auf dem Meere,
Mit gnadenreicher Hand,
So kommen wir ganz sicher,
In das Brasilien-Land.
Durch Gott sind wir berufen,
Sonst käm’s uns nie in Sinn.
So glauben wir und wandern
Auf sein Geheiß dahin.
Gott führt uns auf dem Meere
Mit seiner Vaterhand,
So kommen wir ganz sicher
In das Brasilienland.
Doch hier bei uns in Deutschland
Herrscht Not und Volksverrat
Und weil durch diesen Umstand
Beschreiten wir den Pfad
Es fliehen all die Jungen
Die Zukunft wird verbannt
So suchen wir den Frieden
In dem Brasilienlan
Gott schütz Brasiliens Kaiser,
In seinem Lebenslauf.
Und kröne ihn mit Seegen,
Er nimmt uns willig auf.
Er will uns auch beschützen,
Mit gnadenreicher Hand,
So gehen wir mit Freuden
In das Brasilienland.
Schaut auf ihr Unterdrücker
Seht wie wir Deutsche fliehn
Lebt wohl ihr Volksbetrüger
Gott ist uns nun erschien
Es bot Brasiliens Kaiser
Zur Hilfe uns die Hand
Er herrscht mit wahrer Güte
In dem Brasilienland
Leb wohl mein teures Teutschland
Es gibt kein Wiedersehn
Wir schaun zurück vom Sandstrand
Zum letzten Abschiedsnehm
Es wellen nun die Segel
Zerschnitten ist das Band
Die Flucht führt übers Meere
In das Brasilienland
Jetzt geht das Schiff in’s Meere
Bald ist es in dem Lauf,
So falten wir die Hände,
Zu Gott seh’n wir hinauf.
Er wolle uns beschützen,
Mit seiner Vaterhand,
So sind wir froh und fahren
Jetzt nach Brasilienland.
Durch Tag und Nacht wir fahren
Durch weite wilde Meer
Und vielen jung an Jahren
Ist nun das Herz so schwer
So viele stolze Klipper
Hielten dem Sturm nicht stand
Gefährlich ist die Reise
In das Brasilienland
Die Freudenthränen fließen,
Vom Aug auf unsern Schooß,
Nach überstandenen Leiden,
Ist unsere Freude groß.
Bald läuft das Schiff in Hafen,
Bald treten wir auf’s Land.
Gott hat uns wohl begleitet,
Mit seiner Vaterhand.
Willkommen spricht der Kaiser
Willkommen seid ihr mir.
Ihr sollt Antheil bekommen
An meines Landsrevier.
Ich will euch wohl beschützen,
Mit gnadenreicher Hand,
Ihr meine Unterthanen,
In dem Brasilienland.
Ach majestät’scher Kaiser,
Zu Füßen fallen wir;
Ja ja wir huldigen Treue,
So lang wir leben hier.
Gott höre unser Flehn,
Nimm unsere Seufzer auf,
Was wir allhier geloben,
Gott drück das Siegel drauf.
So sind wir nun verbunden,
In das Brasilienland.
Ach Vater bleibe bei uns
Mit deiner Vaterhand.
Versorge uns mit Nahrung
Sey bei uns in der Noth,
Verlaß uns nicht in Leiden,
Verlaß uns nicht im Tod.